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Am internationalen Tag gegen Homophobie: Auf die Straße gegen den „Eichsfeldtag“ der NPD in Leinefelde!

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Wir veröffentlichen und unterstützen hiermit den Aufruf des noheimat-Bündnisses gegen den „Eichsfeldtag“ der NPD.

Am 17.5. ist es wie­der so weit: zum vier­ten Mal in Folge fin­det der “Eichs­feld­tag” in Lei­ne­fel­de statt. Dies­mal lau­tet das Motto: „Na­tio­na­le Po­li­tik in die Par­la­men­te!“. Die Pro­tes­te gegen das Na­zi­fest in sol­len die­ses Jahr auf brei­te­re Füße ge­stellt wer­den: Zum einen möch­ten wir als wei­te­res Thema die Si­tua­ti­on der Ge­flüch­te­ten im Land­kreis Eichs­feld kri­ti­sie­ren, ins­be­son­de­re die Ver­hält­nis­se um das Flücht­lings­heim Brei­ten­wor­bis. Zum an­de­ren ist der 17. 05 aus­ge­rech­net der Tag gegen Homo- und Trans*pho­bie, wes­we­gen wir zu einem Queer­block auf­ru­fen.

Eichs­feld­tag

Die Ver­bin­dung aus Rechts­rock­kon­zert und Na­zi­pro­pa­gan­da zeich­net sich durch die „braun-​bun­te Mi­schung“ aus. An­ders als bei an­de­ren Ver­an­stal­tun­gen der NPD be­steht das Pu­bli­kum hier nicht nur aus ge­fes­tig­ten Par­tei-​ Mit­glie­dern und Ka­me­rad­schafts­fa­schos. Die hier an­ge­spro­che­ne Ziel­grup­pe ist eher eine Me­lan­ge aus Ju­gend­li­chen, jun­gen Fa­mi­li­en, frus­trier­ten Bür­ger*innen und von ras­sis­ti­schen Res­sen­ti­ments ge­präg­ten Opfer ihrer selbst. Damit knüpft die NPD an ihre bis­he­ri­ge Stra­te­gie, „die Städ­te vom Land aus zu er­obern“, an. Be­son­ders in länd­li­chen und struk­tur­schwa­chen Ge­bie­ten stellt sie sich als „ein­zi­ge Par­tei, die sich für die Re­gi­on in­ter­es­siert“ und sich für diese ein­setzt, dar. Als frech und re­bel­lisch, aber auch fa­mi­li­en­freund­lich soll der Eichs­feld­tag der NPD ver­kauft wer­den, um dem Pu­bli­kum eine „echte Al­ter­na­ti­ve“ zum lang­wei­li­gen All­tag bie­ten zu kön­nen. Bei Hei­ses Ver­an­sta­lung soll es näm­lich nicht nur um die Un­ter­hal­tung des „All­tags­na­zis“ gehen. Sie ist ein In­stru­ment, um den rech­ten Kon­sens des Na­tio­na­lis­mus und Ras­sis­mus in die Ge­sell­schaft zu tra­gen. Mit In­for­ma­ti­ons­stän­den zu ver­schie­de­nen rech­ten Kam­pa­gnen und Or­ga­ni­sa­tio­nen könne mensch sich ein ei­ge­nes Bild ma­chen. Bür­ger­nah und mit der Be­die­nung völ­ki­scher Ideo­lo­gie soll und wird die ras­sis­ti­sche, na­tio­na­le Mitte der Ge­sell­schaft an­ge­spro­chen. Durch die lo­ka­le Ar­beit wer­den schnel­ler Kon­tak­te ge­knüpft, es wird sich zu Dorf­fes­ten oder im Sport­ver­ein en­ga­giert und somit Ak­zep­tanz für die „net­ten Rech­ten von Ne­ben­an“ ge­schaf­fen. Be­son­ders Ju­gend­li­che sol­len für die rech­te Szene ge­won­nen wer­den.

No Hei­mat – No Heise

Or­ga­ni­sa­tor des „Na­tio­na­len Kund­ge­bungs­ta­ges“ ist der NPD-​Eichs­feld Kreis­tags­ab­ge­ord­ne­te Thors­ten „Totti“ Heise. Der in sei­ner „Wahl­hei­mat“ Fret­tero­de an­ge­sie­del­te, gut an­ge­se­he­ne Herr ver­treibt eine ganze Pa­let­te an rech­ter Pro­pa­gan­da, Musik, Kla­mot­ten und sogar Waf­fen. Auch die NPD Schul­hof-​CD ist auf sei­nem Mist ge­wach­sen. Er kann durch­aus als Bin­de­glied zwi­schen Frei­en Kräf­ten und NPD be­zeich­net wer­den. Ihm wird au­ßer­dem vor­ge­wor­fen, NSU Ver­bin­dungs­mann zu sein. Er fiel in der Ver­gan­gen­heit unter an­de­rem mit An­grif­fen auf das Ju­gend­zen­trum „Juzi“ in Göt­tin­gen, Kör­per­ver­let­zung, Nö­ti­gung, Land­frie­dens­bruch und dem Ver­such, einen Men­schen mit dem Auto zu über­fah­ren, auf.

Re­fu­gees Wel­co­me

Un­weit der Klein­stadt Lei­ne­fel­de liegt das Flücht­lings­heim Brei­ten­wor­bis. Die Au­to­bahn 38, eine Vieh­mast-​ und eine Klär­an­la­ge bil­den die di­rek­te Um­ge­bung des Ge­bäu­des. Rund 120 Men­schen wer­den hier auf engs­ten Raum in das seit dem Bau kaum sa­nier­te Schul­land­heim aus DDR-​Zei­ten ge­sperrt und iso­liert. Ein Fuß­marsch in das nächst­ge­le­ge­ne Dorf dau­ert circa 20 Mi­nu­ten, was be­son­ders für äl­te­re Men­schen und Kin­der eine Zu­mu­tung ist. Wie an fast allen Orten an denen Flücht­lings­hei­me sind, ent­ste­hen auch hier ras­sis­ti­sche Res­sen­ti­ments durch Iso­la­ti­on der Ge­flüch­te­ten und Hetz­pro­pa­gan­da von Ras­sis­ten und Nazis. Über­grif­fe auf das Heim und deren Be­woh­ner sind durch die Ab­ge­schie­den­heit vor­pro­gram­miert und all­ge­gen­wär­tig. Es ist der selbe Ras­sis­mus, der die einen dazu bringt, Men­schen durch die Stra­ßen zu jagen, die an­de­ren dazu, die Au­ßen­gren­zen so zu si­chern dass Tau­sen­de an ihr um­kom­men und die, die es ge­schafft haben sie zu über­que­ren, in einer der­art un­wür­di­gen Si­tua­ti­on un­ter­zu­brin­gen. Somit zeigt sich die geis­ti­ge Nähe zwi­schen Nazis und Mehr­heits­ge­sell­schaft ex­em­pla­risch am Um­gang mit Ge­flüch­te­ten. Erst An­fang des Jah­res kam es auf einem un­be­leuch­te­ten Weg dazu, dass Un­be­kann­te ver­such­ten, Be­woh­ner*innen des Hei­mes mit dem Auto von der Stra­ße ab­zu­drän­gen. Über die schlech­ten Le­bens­be­din­gun­gen be­schwe­ren sich die Ge­flüch­te­ten schon eine lange Zeit. Die aus den Um­stän­den re­sul­tie­ren­de Iso­lie­rung ist un­se­rer An­sicht nach kein hin­nehm­ba­rer Zu­stand. Die Schutz su­chen­den Men­schen wer­den in Brei­ten­wor­bis nicht mit of­fe­nen Armen, son­dern mit Stei­nen und Feu­er­werks­kör­pern emp­fan­gen. Sie wer­den be­droht und be­lei­digt.
Doch sie sind nicht ge­flo­hen um hier ver­folgt zu wer­den! Un­se­re For­de­rung ist die Schlie­ßung des Flücht­lings­heims Brei­ten­wor­bis, die Ge­stal­tung der Un­ter­brin­gung von Ge­flüch­te­ten nach ihren eig­ne­nen Be­dürf­nis­sen und Wün­schen, sowie die Ab­schaf­fung der Re­si­denz­pflicht. Dazu muss der Land­kreis Eichs­feld die Ver­sor­gung in die ei­ge­nen Hände neh­men, statt stän­dig die Schuld von sich zu wei­sen.

We are here, we are queer

Die Ge­schich­te der Ver­fol­gung von les­bisch, schwu­len, bi­se­xu­el­len und Trans*per­so­nen in der NS-​Zeit ist ge­prägt von Ver­bo­ten, Ge­walt, In­haf­tie­run­gen, Ver­ur­tei­lun­gen und Tod. Die ho­mo-​und trans*se­xu­el­le Sub­kul­tur in den Groß­städ­ten wurde zer­schla­gen und Men­schen, die als ho­mo­se­xu­ell gal­ten, muss­ten sich ver­ste­cken, wur­den be­droht und ver­folgt. Bis heute sind Neo­na­zis der Mei­nung, dass Homo- und Trans*se­xua­li­tät “an­nor­ma­le, kran­ke oder per­ver­se Le­bens­wei­sen” sind, da diese nicht zur Er­hal­tung der so­ge­nann­ten “Her­ren­ras­se” die­nen. Dabei wird Ho­mo­se­xua­li­tät ver­ach­tet, da sie nicht der Re­pro­duk­ti­on dient und nicht in das he­te­ro­nor­ma­ti­ve Bild der Klein­fa­mi­lie passt. Trans*se­xua­li­tät wi­der­spricht der vor­herr­schen­den bio­lo­gis­ti­schen Auf­fas­sung von Ge­schlecht(er­rol­len) unter Neo­na­zis. So wer­den les­bisch, schwu­le, bi­se­xu­el­le und Trans*Per­so­nen immer wie­der von Neo­na­zis schi­ka­niert; sie wer­den ent­wür­digt, be­droht und kör­per­lich an­ge­grif­fen.
Doch auch die so­ge­nann­te Mitte der Ge­sell­schaft hält sich mit Dis­kri­mi­nie­run­gen von les­bisch, schwu­len, bi­se­xu­el­len und Trans*per­so­nen nicht zu­rück. “Schwul” gilt immer noch als Schimpf­wort, Les­ben* wer­den zum Sex­ob­jekt de­gra­diert oder ihnen wird ein Sex­le­ben ab­ge­spro­chen. Bis­se­xu­el­le gel­ten als hy­perse­xu­ell oder un­ent­schie­den und Trans*se­xu­el­le wer­den als “Freaks” be­lä­chelt oder nicht ernst ge­nom­men. Doch damit nicht genug, viele be­kom­men auf Grund ihrer se­xu­el­len Ori­en­tie­rung oder ihrer Ge­schlechts­iden­ti­tät keine Ar­beit oder Wohn­raum und er­fah­ren somit in fun­da­men­ta­len Le­bens­be­rei­chen Dis­kri­mi­nie­rung.
Der 17.​05. ist der in­ter­na­tio­na­le Tag gegen Homo- und Trans*pho­bie!
Homo- und Trans*pho­bie sind immer noch weit­ver­brei­te­te und tief in der Ge­sell­schaft ver­an­ker­te Pro­ble­me. Wir wol­len die Miss­stän­de auf­zei­gen und uns für eine
Ge­sell­schaft ohne Vor­ur­tei­le und Dis­kri­mi­nie­run­gen stark ma­chen. Wir kämp­fen für ein selbst­be­stimm­tes Leben für alle, un­an­b­hän­gig von Gen­der und Se­xua­li­tät. Des­halb bil­den wir einen Queer*block in Lei­ne­fel­de – wir müs­sen uns nicht vor na­tio­na­len Kund­ge­bungs­ta­gen, Thors­ten Heise und an­de­ren Fa­schist*innen ver­ste­cken! Wir kämp­fen gegen Fa­schis­mus, Pa­tri­ar­chat und he­te­ro­nor­ma­ti­ve Zu­stän­de hier und über­all!

All diese Grün­de sind An­lass genug um am 17.5. nach Lei­ne­fel­de zu kom­men:

Gegen Ras­sis­mus,
gegen He­te­ro­nor­ma­ti­vi­tät,
gegen Se­xis­mus und Homo- und Trans­pho­bie,
gegen Dis­kri­mi­nie­rung jeg­li­cher Art,
gegen Deutsch­land und seine Nazis!


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